Niedrigenergiehaus



Woran erkennt man ein Niedrigenergiehaus!


Ein Niedrigenergiehaus verdient erst dann seinen Namen wenn min. 30% vom Energiebedarf für Heizwärme und Warmwasser gegenüber einem Standarthaus eingespart wird.

Eine Immobilie wird als Niedrigenergiehaus bezeichnet, wenn ein sehr geringer Energiebedarf für Heizwärme und Warmwasser benötigt wird.

Der Energiebedarf an Heizwärme von Niedrigenergiehäuser darf max. 70 kWh betragen. Dies entspricht einem Energiebedarf von umgerechnet 7 Liter Heizöl bzw. 7 Kubikmeter Erdgas pro Quadratmeter/Jahr. Zum Vergleich: Die bis 2002 geltende Wärmeschutzverordnung (WSVO) akzeptierte noch einen Heizwärmebedarf bis zu 100 Kilowattstunden pro m²/Jahr. Dies enrspricht einer Reduzierung der Transmissions-Wärmeverluste um 30%. Entsprechend der heutigen Technik kann darüber hinaus der Energiebedarf an Heizwärme noch weiter verringert werden, vor allen Dingen wenn die Luftdichtheit per Blower-Door eingebunden wird.

Für Niedrigenergiehäuser benötigt man nur teilweise verbesserte Bauelemente als bei einem ganz gewöhnlichen Neubau und ist ohne besonderen Zusatzaufwand herzustellen. Der Mehrkostenaufwand bei einen Niedrigenergiehaus für die Reduktion vom Energiebedarf, wird mit rund 5-10% über den normalen Baukosten beziffert. Ein nachrüsten von einer Bestandsimmobilie zu einem Niedrigenergiehaus ist auch noch möglich.

Entscheidend für die Bewertung eines Hauses zum Niedrigenergiehaus sind die sehr guten Dämmwerte in Sachen Wärmeschutz, sowie die Vermeidung von Wärmebrücken, eine normgerechte Luftdichtheit gem. Blower-Door, die auch gemessen werden muss, Wärmeschutzverglasungen, ggf. eine kontrollierte Lüftungsanlage und eine effiziente Haustechnik in Form von Brennwerttechnik mit LAS-System und Solaranlagen. Hinzu kommen eine kompakte Gebäudeform mit so wenig wie möglich an Außenflächen und eine qualitativ sehr gute Gebäudeaußenhülle, um diese niedrigen Verbrauchswerte zu erreichen.

Folgende Kriterien bzw. Vorraussetzungen sind bei einem Niedrigenergiehaus zu beachten:
  • Die Lage von Niedrigenergiehäuser, insbesondere die Ausrichtung nach Süden und das örtliche Klima
  • Es kommt nur eine kompakte Hausform von einem Niedrigenergiehaus in Frage, ideal die Würfelform
  • Ausrichtung der Hauptfensterflächen zwingend nach Süden
  • Zimmeranordnung nach Verwendungszweck (Wohnräume nach Süden, Küche, Bad und WC Schlafzimmer nach Norden)
  • Vermeidung von Wärmebrücken (Bauteile, z. Bsp. Balkone die Wärme nach außen transportieren)
  • Dämmung: außen 20-40 cm dick, gut gedämmtes Dach, gedämmte Kellerdecke und Geschossdecken
  • Eine Aufsparrendämmung vermeidet Wärmebrücken
  • ggf. Einsatz von einerr Lüftungsanlage mit 80% Wärmerückgewinnung aus der Abluft
  • Fenster aus Zwei- oder besser Dreischeiben Wärmeschutzglas
  • Hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle gem. Blower-Door Vorgaben
  • Zusätzliche Solaranlage zur Warmwasserbereitung, eventuell auch Heizungsunterstützung
  • Strom sparende Haustechnik und Haushaltsgeräte

Der Standard von Niedrigenergiehäuser lässt sich bei allen Neubauten und Bestandsimmobilien umsetzen.

Die KfW-Bank bietet hierzu mehrere Förderungsmodelle für Niedrigenergiehäuser in ihrem Programm Energiesparhaus an.







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